Regelmäßiges Frühstücken reduziert die Gewichtszunahme. Vorsorge und Behandlung von Übergewicht und Adipositas als epidemische Erscheinungen der modernen Zivilisationsgesellschaft haben auch bei Kindern und Jugendlichen an Bedeutung gewonnen, um Folgeerkrankungen (z.B. Typ 2-Diabetes, Bluthochdruck, Metabolisches Syndrom mit hohem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen) zu vermeiden.
Eine aktuelle Untersuchung legt hierzu interessanterwise nahe, daß Jugendliche, die regelmäßig frühstücken, einen niedrigeren Body Mass Index (BMI), Maßstab von Übergewicht und Adipositas, hatten. über fünf Jahre wurde bei 2216 Jugendlichen die Nahrungsgewohnheiten, der BMI und die Gewichtsveränderungen erfaßt, das mittlere Alter zu Beginn der Studie war 15 Jahre (Timlin et al. Breakfast eating and weight change in a 5-year prospective analysis of adolescents. Pediatrics 2008;121:e638-45).
Das Potential der Frühstücksgewohnheiten in Bezug auf eine Verhinderung der Gewichtszunahme mag noch höher liegen als die hier ermittelten 0,6 kg/qm BMI über fünf Jahre, wenn bereits ab dem Kleinkindalter großer Wert auf ein tägliches gemeinsames Frühstück gelegt wird. Auch wenn übergewicht und Adipositas ganz sicher multifaktoriell bedingte Erkrankungen sind und das Design der o.g. Studie bestimmt kritisch hinterfragt werden darf, so läßt sich dennoch feststellen, daß ein bißchen früher aufzustehen und regelmäßig zu frühstücken möglicherweise eine ganz einfache Maßnahme zur Adipositasprävention sein kann. Der alte Satz ‘das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages’ hat weiter Gültigkeit und erhält eine ganz neue Bedeutung.
Ihr Dr. Guido Hein