Für die Grippesaison 2012/2013 wurde in Deutschland erstmalig ein nasaler Grippeimpfstoff für Kinder zugelassen, so daß nunmehr ein Nasenspray anstelle einer Spritze zum Schutz vor Influenza eingesetzt werden kann.
Der nasale Impfstoff ist in den USA bereits seit dem Jahre 2003 unter dem Namen „Flumist” verfügbar; bislang wurden über 40 Mio. Impfdosen verimpft, so dass hinlänglich Informationen über Effektivität und Nebenwirkungsprofil vorliegen. Das Wirkprinzip des in Deutschland unter dem Handelsnamen „Fluenz” erhältlichen nasalen attenuierten Impfstoffes liegt v.a. in der Nachahmung der natürlichen Infektion über die Nasenschleimhaut, was zu einer lokalen Abwehrreaktion führt.
Wirksamkeit und auch Nebenwirkungsprofil scheinen nach gegenwärtigem Kenntnisstand sogar besser zu sein als bei der Grippeschutzimpfung per Spritze. „Fluenz” darf im Alter von 2 bis 17 Jahren eingesetzt werden; Kontraindiaktionen sind eine komplett verstopfte Nase, ein schweres Asthma bronchiale, eine Hühnereiweißallergie und eine klinische Immunschwäche. Laut STIKO (Ständiger Impfkommission des Robert-Koch-Institutes) sollen insbesondere Kinder mit chronischen Erkrankungen der Atemwege, des Herzens etc. eine jährliche Grippeschutzimpfung erhalten.
Darüber hinaus sollten Menschen „in Einrichtungen mit umfangreichen Publikumsverkehr” gegen Influenza geimpft werden, was sicher für Kindertageseinrichtungen, Kindergärten und Schulen zutrifft. Die Verfügbarkeit eines Nasensprays, das Kinder vor Grippe schützt, erleichtert die Umsetzung dieser Impfempfehlung erheblich. Für Kinder zwischen 2 und 6 Jahren kann die Impfung als Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen angeboten werden.