Fensterbänke bezeugen dieser Tage wieder einen heftigen Pollenflug von Birke und Esche – und so manch einer, der bislang nie allergische Beschwerden hatte, verspürt jetzt ein Kribbeln in der Nase und knibbelt mit den Augen. So auch die Kinder. Bereits im frühen Kindesalter können Heuschnupfen & Co. (Allergische Rhinokonjunktivitis) auftreten und sollten daher entsprechend frühzeitig diagnostiziert werden. Wer bereits im Kindergarten- oder Grundschulalter unter Heuschnupfensymptomen leidet, weist ein hohes Risiko auf, eine allergische Karriere bis hin zum allergischen Asthma bronchiale zu entwickeln.
Wenngleich nicht selten von Erwachsenen berichtet wird, daß bei Ihnen eine frühere Hyposensibilisierung doch nie etwas gebracht habe, so ist die sogenannte Spezifische Immuntherapie eine effektive Möglichkeit, allergische Sensbilisierungen ursächlich zu behandeln. Hierbei gibt es gerade für das Kindes- und Jugendalter neben der SCIT (subcutane Immuntherapie) per Spritze auch deutliche Fortschritte bei der SLIT (sublinguale Immuntherapie) per Tropfen oder Tablette zu verzeichnen. In einer großangelegten Kohortenstudie mit über 170 000 Heuschnupfen-Patienten (Schmitt J et al: Allergy immunotherapy for allergic rhinitis effectively prevents asthma. J. Allergy Clin Immunology 2015) konnte nun rückblickend gezeigt werden, daß eine durchgeführte Spezifische Immuntherapie das Risiko eines späteren Asthma bronchiale effektiv senken kann. Auch eine deutliche Verringerung bereits vorhandener allergischer Symptome und eine signifikante Reduktion der Medikamenteneinnahme sind als Behandlungserfolge zu werten.
Eine Spezifische Immuntherapie sollte daher frühzeitig begonnen und über mindestens 3 Jahre durchgeführt werden.
Ihr Dr. Guido Hein